SCARIOT (NOR)
Pushing For Perfection, CD (Eigenproduktion 2002)

Na ja, nachdem der "aktuelle" Longplayer "Tongueless God" nun wohl nicht über ein Label veröffentlicht wird (Schande über die Record-Companies), haben die unermüdlich kämpfenden SCARIOT aus Norwegen sich einen neuen Sänger gesucht und eine drei-Track Promo CD aufgenommen. Wie man es von SCARIOT kennt, ist der Sound glasklar und fett. Es gibt eine Veränderung im Sound zu vermelden: Der Bay Area Touch der noch vereinzelt auf "Tongueless God" zu hören war ist dann wohl gewichen und zwar wurde vermehrt Platz für Riffs der Marke 80er US Stahl gemacht. Nicht schlecht, meine Herren. Ja, US Stahl, das ist es. Die Riffs sind fett und knallen alles zu! Hört sich nach der Legende HELSTAR, nur viel eingängiger an. Der neue Sänger, nicht zu hoch, nicht zu tief, macht seine Sache ausgezeichnet und könnte bald zum Aushängeschild von SCARIOT werden. Man, ist das dicht. Ich glaube zwar nicht, dass sich jemand, der das Carnage liest für SCARIOT interessieren wird, aber wer weiß? Mögen die Scheuklappen fallen! Zumindest für SCARIOT, denn die biedern sich definitiv keinem Trend an. Wer es rifforientiert, powervoll möchte, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Punkte: 9,5 (ms)

Tongueless God, CD (Eigenproduktion 2002)

"Deathforlorn" der 2000er Vorgänger war einfacher! Epic Death Metal. Die Neue SCARIOT Scheibe SCARIOT haben ihren Deal mit Demolition Records ja aufgelöst) ist definitiv kein easy listening Metal aber meiner Meinung nach immer noch schwerst im Death Metal verwurzelt. Auf den klaren Gesang hat man diesmal weitgehendst verzichtet (Gott sei Dank!) Dafür rückte der King Diamond Einfluss deutlich nach vorne, aber halt auf Death Metal. Die Solis, quatsch, die ganze Gitarrenarbeit ist harmonisch, megamelodisch, halt Andy La Roque- mäßig, zeitweise drücken die Jungs auch mal aufs Gaspedal (hattet wohl ETWAS Wut, was?) "The last Frontier" sei als Beispiel genannt. Epische Hymnen geben sich mit leicht thrashigen Ansätzen die Klinke in die Hand um im nächsten Moment zu Tonnen schweren Riffs zu mutieren "Death Request", das Instrumental "Misery Fields" ist das beste Instrumental was ich seit langem gehört habe und trotz 6,38 min. kein bisschen langweilig. Das tödlichste Riff befindet sich auf dem Thrasher "Close to Hell" KILLER! Auch wenn die Anderen mich wieder auslachen und mir wieder mein Alter vorwerfen, "Tongueless God" ist ein Hammer! Für `ne Eigenproduktion ist das Teil außerdem sehr hübsch aufgemacht und hat einen sehr professionellen Sound. Manchmal hört sich das "Gitarrengedudel" nach den alten Shrapnel Scheiben an mit denen uns Mike Varney Mitte / ende der 80èr monatlich zuhauf zugeschissen hat, die aber trotzdem nicht schlecht waren. Ich liebe Joey Tafollas "Out of the Sun" immer noch heiß und innig! So, genug geblubbert, wendet euch vertrauensvoll an Daniel Olaisen, dem Gitarristen der Band, um diese vor Abwechslung strotzende Scheibe abzugreifen. Wenn AMORPHIS weiter Metal geblieben wären, könnten sie sich jetzt anhören wie SCARIOT und das ist allemal mehr Metal als sie heute sind.
Punkte: 8 (ms) 6 (Uwe)

Death Forlorn, CD (Demolition Records 2000)

Auf einem Oskorei-Sampler bin ich auf die Norweger SCARIOT mit dem Track "Within", der recht flott aus den Boxen drückte, einen schönen, klaren aber nicht nervigen Gesang und ein geiles klassisch angehauchtes Solo beinhaltete, gestoßen. Also, auf ans Suchen und kurz vor Weihnachten bin ich bei EMP dann fündig geworden, bei allen anderen Mailordern, null. Her damit. SCARIOT spielen im weitesten Sinne Death Metal mit viel Power Metal Anteilen, größtenteils ist der Gesang "growlig" aber die klare Stimme kommt häufig zum Tragen, sowie die klassisch angehauchten Solis auch. Das Teil ist weder lahm, noch scheiße, sondern macht Laune, ist zwischen den ganzen Bolzscheiben eine willkommene Abwechslung und definitiv besser als z.B. ENSIFERUM. Wenn ihr also etwas Abwechslung braucht/sucht oder einfach nur etwas open-minded seid, schlag zu. Ein Ausnahmewerk.
Punkte: 9 (ms)